Im bayerischen Pokal-Viertelfinale trifft der FV Illertissen auf den TSV 1860
München. Weil das Duell als Sicherheitsspiel gilt, gibt es für die Gastgeber viel zu
tun.
Schon seit 1998 wird der Toto-Pokal-Wettbewerb in Bayern ausgespielt und der FV
Illertissen hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Art Spezialist auf diesem Terrain
gemausert. So manch hochklassiger Klub hat sich an dem Regionalligisten bereits die
Zähne ausgebissen. Im vergangenen Jahr zum Beispiel wurden der SpVgg Bayreuth,
inzwischen Drittligist, und die Würzburger Kickers, die damals ebenfalls noch
drittklassig waren, ausgeschaltet. Am Ende gewann der FVI sogar die Trophäe. Jetzt
wartet wieder so einer dieser dicken Brocken: Drittliga-Spitzenreiter TSV 1860 München.
Am Dienstag, 27. September, wird das Viertelfinale gegen die „Löwen“ um 18.30 Uhr im
Vöhlinstadion angepfiffen. Die Vorfreude ist riesig. Man spricht von einem „Megalos“.
In bester Erinnerung ist bei vielen noch das Regionalliga-Duell im April 2018. 0:2
unterlag der FVI damals. 4800 Fans waren im Stadion dabei, die Atmosphäre war
großartig. Noch heute wird gerne von diesem Duell geschwärmt im Lager der Illertaler.
Sergio Pereira, Mitglied des FVI-Aufsichtsrats, sagt: „1860 München ist ein toller, ein
namhafter Gegner mit großer Tradition und einer riesigen Fan-Basis. Aber wir waren
jetzt zweimal im Finale, sind Titelverteidiger. Natürlich hätten wir uns lieber erst einmal
einen sportlich einfacheren Gegner gewünscht.“ Das Duell mit den „Löwen“, meint er
grinsend, hätte man sich lieber fürs Finale aufgehoben.
Der zweite Kracher nach dem Heidenheim-Spiel
Für den FVI ist es bereits das zweite Spiel in diesem Jahr gegen einen namhaften
Konkurrenten. Ende Juli war in der ersten Runde des DFB-Pokal-Wettbewerbs Zweitligist 1. FC Heidenheim zu Gast. 0:2 unterlag der Regionalligist vor 3500 Zuschauerinnen und
Zuschauern. Mit einer ähnlichen Kulisse rechnen die Illertisser auch am kommenden
Dienstag. 3000 Fans sind im Vöhlinstadion maximal zugelassen. Pereira war schon
beim DFB-Pokalspiel gegen Heidenheim eine der treibenden Kräfte in der Organisation.
Er berichtet: „Das Interesse am Spiel ist sehr groß. Aber es ist momentan auch noch
schwer abzuschätzen, wie viele Fans tatsächlich kommen.“ Aus München habe es
bislang noch keine konkreten Äußerungen dazu gegeben.
Fan-Lager müssen streng voneinander getrennt werden
Polizei und Verband stufen das bayerische Pokal-Viertelfinale als Sicherheitsspiel ein.
Das bringt für den FVI weitere Auflagen und vor allem zusätzliche Arbeit. Die beiden
Fan-Lager müssen streng getrennt werden. Es gibt verschiedene Eingänge, Zuwege,
Parkplätze (die sind im Umfeld des Stadions ohnehin rar), die Blöcke im Stadion sind
voneinander getrennt, Toiletten und Verpflegungsstände auch. Pereira: „Das ist schon
eine Herausforderung für uns.“ Am Mittwoch trafen sich Vereinsverantwortliche mit den
Vertretern der Polizei und der Stadt zu einem Sicherheitsgespräch. Noch gibt es für den
FVI nämlich die Möglichkeit, eine Erweiterung der Stadionkapazität auf 5000
Besucherinnen und Besucher zu beantragen. Wie beim Pokalspiel gegen Heidenheim.
„Das wäre aber mit einiger Bürokratie verbunden“, sagt Pereira.
Fanklubs aus der Region haben ihr Kommen schon angekündigt
Es kommt wohl auch darauf an, wie sich der Kartenvorverkauf in den kommenden Tagen
entwickelt. Pereira erklärt: „Natürlich merkt man, dass der Traditionsverein in der Region
viele Anhänger hat. Das spüren wir an den Anfragen, auch von verschiedenen Fanklubs.“
Die „Löwenfreunde Weißenhorn“ zum Beispiel oder die „Günzburger Löwen“. Letztere
haben das Pokalspiel am Dienstag fett in ihrem Terminkalender markiert. Bis zu 20
Personen werden wohl aus Günzburg anreisen, derzeit denkt man im Fanklub darüber
nach, für die nur etwa 40 Kilometer lange Strecke einen Bus zu chartern.